08.09.16

Wunnertüten

auf hochdeutsch: wundertüten, das überraschungsei von früher!
so verwundert war ich in den letzten tagen.
zuerst meine radtour in die großstadt *bremen*, radwege vom feinsten, besser als hier auf dem land.
fehlende ortskenntnis führte zu überraschenden begegnungen, *gassigeher* - also hundebesitzer sind immer auskunftssicher. auf meine frage "wohin führt dieser weg", wurde von allen seiten geantwortet, fröhlich und freundlich.
fast am ziel fragte ich vorsichtshalber nochmals einen schüler, ca. 12 jahre, nach der waterfront, eine einkaufspassage.
kurze überlegung, dann die antwort: du willst zu primark?
ja! (eigentlich nicht oder besser nie)
so und so... ach, wir gehen zusammen, ich zeige es dir!
seit einem jahr hier in deutschland, allein und zu fuss aus dem irak, ein jeside.
mit den besten wünschen beiderseits haben wir abschied genommen.

gestern an der ampelkreuzung hier ergab sich ein *gespräch* mit einem mann aus kasachstan, beginnend mit den wetterkapriolen hier und endete in meiner strasse mit einem herzlichen doswidanja.
es muss am wetter gelegen haben...
 mein urlaubsmitbringsel.

10 Kommentare:

  1. Moin,
    da hast nette Menschen kennen gelernt :-). Hier die Zugewanderten sind ziemlich wortkarg und habe auch schon so eine Vollverschleierte gesehen,
    LG Helga

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. danke helga,
      es ist zumeist ein problem der verständigung.
      mit händen, füssen und der mimik hab ich mich bereits oft prima unterhalten.
      bei meinen reisen im ausland war ich über geduldige, verständnisvolle menschen dankbar.
      lg kelly

      Löschen
  2. Oh ja! An Wundertüten erinnere ich mich auch. Als meine Kinder klein waren, gab es auch einige extra für Mädchen oder nur für Jungs. :-)

    Mit ausländischen Mitbürgern werden wir hier täglich "konfrontiert" und ich mache überwiegend gute Erfahrungen. Meine kleine Stadt ist ja zu einem Großteil mit Leuten bevölkert, die aus der ehemaligen UdSSR kommen. Ganz viele von ihnen haben sich Häuser gebaut oder alte Häuser aufgekauft. Auch Türken, Iraner, Libanesen sind hier lange ansässig. Änderungsschneidereien, Imbisse, Restaurants, Pizza- und Eisläden, Gemüse und Obst, Friseur, Reisebüro - alle von ausländischen Mitarbeitern betrieben und gern besucht. Ohne Ausländer wäre unsere Stadt nur halb so lebendig.
    Jetzt sind viele Syrer dazugekommen und ein/zwei Hände voll sehr dunkelhäutige Menschen, keine Ahnung, aus welchen Regionen.
    Ganz viele Ehrenamtliche sind bemüht mit der Integration der Zugereisten.
    Es scheint zu klappen. Bis jetzt habe ich nichts Negatives gehört.
    Ärger macht, wenn mal was bekannt wird, eigentlich nur der hier geborene Nachwuchs. Deutsche, aber auch junge Leute mit Migrationshintergrund (wie man so schön sagt). Meist sind es diejenigen, die keinen Bock auf Schule haben und deshalb auch keine Aussicht auf eine vernünftige Arbeit. Die rotten sich gern zusammen, langweilen sich, fühlen sich in der Gruppe stark und versuchen, Angst zu verbreiten.
    Da sind sie bei mir an der falschen Adresse. :-)
    LG

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. liebe gisela, mein unbekümmerter umgang mit fremden rührt vielleicht aus meiner eigenen identität, bin halb/halb.
      mit gastarbeitern vertraut, bremerhaven ist multikulti und war zeitweilig mein arbeitsplatz.
      hier und nun muss ich mich als neubürger zuerst selber festigen, meine eigene unsicherheit darf und möchte ich nicht auf die flüchtlinge übertragen.
      irgendwie fühle ich mich wie die wunnertüte von der insel: strandgut...
      der inhalt damals ist mir noch sehr gut in erinnerung.
      danke!

      Löschen
    2. Liebe kelly, ich hab viele Jahre "mittendrin" gewohnt. In einem Stadtteil, der damals "Klein Istanbul" genannt wurde. :-)
      Meine Tochter ging ein paar Jahre in eine Klasse, wo von 24 Kindern gerade einmal 6 deutsch waren. Libanesen, Russland-Deutsche, Boat-People aus Vietnam (sehr, sehr fleißig und wissbegierig!), türkische Kurden, Türken, Zigeuner (durfte man damals noch so nennen), waren ihre Klassenkameraden.
      Es hat Niemandem geschadet, in solch einer "bunten" Klasse unterrichtet zu werden.
      Allerdings haben damals wirklich noch ALLE Wert auf gute Schulabschlüsse gelegt und waren im Unterricht entsprechend motiviert.
      LG

      Löschen
    3. middenmang...
      ich vermute dadurch vielsprachig oder/und tolerant. eine grosse *rolle* spielt der lehrende, in manchen klassen funktioniert es.
      motivation ist wichtig und nicht alle können es vermitteln, respekt und achtung gegenseitig vorausgesetzt.
      zwei meiner enkelkinder gehen zur privatschule und was nun allgemein abgeht - da bin ich aussen vor.
      erziehung beginnt im elternhaus und bedeutet in folgender wichtigkeit:
      liebe und vorbild!
      ich hoffe es für die zukunft...

      Löschen
  3. So eine Wundertüte gehörte zu meiner Kindheit. Sie war immer heiß begehrt. Hauptsächlich bestand der Inhalt aus Puffreis, durch setzt mit einem Fingerring aus Blech und vielleicht einigen Kaugummikugeln.

    Bei uns leben hauptsächlich unbegleitete Jugendliche aus Kriegsgebieten. Natürlich nur junge Männer. Sie sind immer zu mehreren unterwegs. Schüchtern, unsicher, sehr freundlich, leider unbeschäftigt und dadurch gelangweilt. Ich wünsche ihnen eine gute Zukunft.
    Viele Grüße,
    Anette

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ja - und schon sehe und rieche ich diese merkwürdigen, bunten puffreiskrümel...
      moin anette, es war der reiz des unbekannten, die überraschung.
      dieser *unbekannte* junge erzählte von seinen eltern im irak, dem onkel hier und war allein unterwegs um bei freunden zu essen. das einleben mit der sprache und den gebräuchen wäre in familien einfacher, nur die erlebnisse und das fremdsein ist in der gemeinschaft mit freunden besser zu verarbeiten, den richtigen mittelweg müssen wir alle finden.
      lg kelly

      Löschen
  4. Als ich steinerzeit in die Schule kam, war ich das einzige Kind mit ausländischem Namen und entsprechendem Hintergrund. Für manche Lehrer damals ein Grund mich auf dem Kieker zu haben. Da lernst du für's Leben.

    Herzliche Grüsse,
    G.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ...oder rote haare - ole!
      oder dorfschule und das falsche (oder keines) parteibuch, steinerzeit bei den vorfahren.
      durch meine freunde in der westbank ist mir die mentalität und teilweise sind mir auch die kriegsbedingten umstände bekannt und mich mit händen und füssen zu verständigen, bin ich gewohnt.
      lehrende sind auch nur menschen, ich hatte auch meine vorbehalte und sympathien ;).
      lg kelly

      Löschen